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Projektmanagement – und was machst Du so?

Kürzlich bat mich die 9-jährige Tochter meiner Freunde ihr zu erklären, was es eigentlich sei, das ich da beruflich so mache – dieses Projektmanagement.

Berührt von ihrem Interesse suchte ich nach einem passenden und für die junge Dame verständlichen Beispiel: die Planung ihres kommenden Kindergeburtstags.

Da gelte es, erläuterte ich sachgemäß, zunächst mal Art und Umfang der Feierlichkeiten festzulegen (Auftragsklärung und Scopemanagement), die Party selbst zu terminieren (Zeitplanung), die Gäste einzuladen und eventuelle Besonderheiten, wie Allergien, bis-spätestens-Zurücksein-Zeiten etc. abzufragen (Stakeholdermanagement). Zudem böte es sich an, Oma und Papa zur Unterstützung anzufordern (Ressourcenmanagement), ein Budget festzulegen (Kostenmanagement), sowie den Einkauf vorzubereiten und durchzuführen (Procurement). Während der Feierlichkeit selbst sei es angezeigt, ein Auge auf die brennenden Kerzen zu halten (Risikomanagement) und grundsätzlich sicherzustellen, das alles läuft wie gewollt oder ggf. den Party-Spaß anzupassen, wenn beispielsweise der bestellte Kinder-Clown mit den Luftballon-Figuren bei den Gästen wider Erwarten nicht ankomme (Monitoring & Controlling).

„Ah“, fasst meine konzentrierte Zuhörerin knackscharf zusammen, „wie die Mama.“

Anm. d. Red.: die Autorin des Artikels bittet an dieser Stelle vorsorglich alle Mütter um Verzeihung für den Anflug von Größenwahn ob des kurzen Momentes der Zustimmung, aber: doch, der Vergleich scheint gar nicht so abwegig.

Reden ist Silber, Zuhören ist Gold.​​

Insbesondere zwei Dinge haben Mamas und Projektmanager gemeinsam: die Freude am Organisieren und das gute Gefühl beim Blick in zufriedene Gesichter.

Als Projektmanager machen Mütter alles richtig: zuhören, was ihren Auftraggebern wichtig ist (Motto-Party mit Verkleiden!!!), die genannten Wünsche (Zirkuszelt mit wilden Tieren) durch gezielte Anforderungsanalyse auf einen realisierbaren Umfang bringen (Zauberclown mit Luftballon-Figuren), eine entsprechende Planung davon ableiten und sicherstellen, dass alle Stakeholder bis zum Schluss (und sogar darüber hinaus!) zufrieden sind.

Das methodische Know-How der Mama wird dabei von Kindern als selbstverständlich vorausgesetzt und selten besonders hervorgehoben. Ein „meine Mama kann am ALLERBESTEN Süßigkeiten einkaufen!“ hört man eher selten. Dass es besonders schmackhafte Leckereien in reichlicher Auswahl gibt, wird hingegen nachhaltiger ​im Gedächtnis gespeichert. Denn ​das Ergebnis zählt.

Analog verhält es sich mit einem guten PM-Berater: auch bei uns liegt die hohe Kunst zunächst einmal im Zuhören und im Verstehen der Kundenwünsche, um darauf basierend mit einer im wörtlichen Sinne (und auch so gemeinten!) ergebnisorientierten Beratung die Stakeholder zufrieden zu stimmen. Dabei geht es weniger darum, wer die buntesten Folien kann, die meisten Zertifikate hat und die tollsten Fachtermini kennt. Allen Marketing-Experten und USP-Gurus zum Trotze (und mag es noch so abgedroschen klingen) sei entgegnet: es geht nicht um die Einzigartigkeit des Beraters. Es geht um Nutzen und Zufriedenheit des Kunden.

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